Eine autogerechte Stadt ist eine Stadtplanungskonzeption, die darauf abzielt, den Verkehr hauptsächlich auf den Automobilverkehr auszurichten. Im Gegensatz zu einer "menschenfreundlichen" Stadt, die den Schwerpunkt auf Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr legt, liegt das Hauptaugenmerk in einer autogerechten Stadt auf der Bequemlichkeit und dem Vorzug des individualisierten Autoverkehrs.
Einige Merkmale einer autogerechten Stadt können sein:
Straßeninfrastruktur: Die Straßen und Autobahnen sind für den Autoverkehr optimiert, mit breiten Fahrbahnen, großen Radien und getrennten Fahrspuren für unterschiedliche Geschwindigkeiten.
Parkplätze: Große Parkflächen sind ein wesentlicher Bestandteil einer autogerechten Stadt. Diese sind oft in Form von Parkhäusern, Parkplätzen entlang der Straßen und Parkflächen vor Geschäften und Wohngebäuden vorhanden.
Verkehrssignalsteuerung: Der Verkehrsfluss wird durch Ampeln und Verkehrsmanagementsysteme kontrolliert und optimiert, um den Verkehr reibungslos abzuwickeln.
Städtebauliche Entwicklung: Bei der Planung neuer Stadtentwicklungsgebiete steht die Erreichbarkeit mit dem Auto im Vordergrund. Die Zersiedelung von Flächen für Wohn-, Gewerbe- und Freizeitzwecke kann charakteristisch sein.
Mangel an Fußgänger- und Fahrradinfastruktur: In autogerechten Städten gibt es oft begrenzte oder unzureichende Gehwege und Radwege. Dadurch wird die Nutzung des Autos zusätzlich begünstigt und andere Verkehrsteilnehmer werden benachteiligt.
Kritik an autogerechten Städten:
Es gibt viele Kritikpunkte an autogerechter Stadtplanung, unter anderem:
Verkehrsprobleme: Der Individualverkehr führt oft zu Verkehrsüberlastung, Staus und damit verbundenen Umweltproblemen wie Luftverschmutzung und Lärm.
Verlust öffentlicher Räume: Eine große Anzahl von Parkplätzen und Straßen reduziert den verfügbaren Platz für öffentliche Räume wie Parks und Plätze, die für soziale Interaktionen wichtig sind.
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Autogerechte Städte sind in hohem Maße von fossilen Brennstoffen abhängig, was zur negativen Klimaauswirkung beiträgt.
Fehlende soziale Integration: Durch die Fokussierung auf den Straßenverkehr können autogerechte Städte zu einer Verminderung der sozialen Interaktion führen und zu einer geringeren Lebensqualität für Fußgänger und Fahrradfahrer beitragen.
Gesundheitliche Auswirkungen: Die Priorisierung des Autoverkehrs kann zu einer weniger aktiven Lebensweise führen und negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da Bewegungsmöglichkeiten zu Fuß oder mit dem Fahrrad eingeschränkt sind.
Aufgrund dieser und anderer Bedenken wird in vielen Städten verstärkt auf eine menschen- und umweltfreundliche Stadtplanung gesetzt, die den Autoverkehr zurückdrängt und alternative Verkehrsmittel fördert.
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